Cybersicherheitsforscher haben ein großes VTEX-Datenleck aufgedeckt, das rund sechs Millionen Online-Kunden weltweit betrifft.
Der Anbieter von E-Commerce-Software ließ einen Cloud-Speicher öffentlich zugänglich, wodurch jeder auf sensible Kundendaten zugreifen konnte.

Forscher stellten fest, dass VTEX seine Datenbank weder mit einem Passwort noch mit einem Authentifizierungssystem geschützt hatte.
Die offengelegten Dateien verwendeten das Parquet-Format, das Unternehmen häufig zur Verwaltung und Analyse großer Datenmengen einsetzen.


Sensible Daten in Gefahr

Die offengelegten Dateien enthielten persönliche und transaktionsbezogene Informationen von VTEX-Kunden.
Zu den geleakten Daten gehörten:

  • Vollständige Namen und physische Adressen
  • E-Mail-Adressen und Telefonnummern
  • Kaufhistorien und Produktinformationen
  • Händler- und Bestellkennungen

Cyberkriminelle könnten diese Daten nutzen, um Phishing-Angriffe zu starten, die echten Händlernachrichten ähneln.
Da die E-Mails auf reale Bestellungen verweisen könnten, fallen Opfer leicht auf die Täuschung herein.


Bekannte Marken betroffen

VTEX betreibt mehr als 3.500 E-Commerce-Marken, darunter globale Unternehmen wie Samsung, Coca-Cola, Mazda, Sony und Walmart.
Das Ausmaß des Lecks deutet darauf hin, dass Kunden mehrerer Händler gefährdet sein könnten.

Angreifer können die geleakten Daten für Identitätsdiebstahl, Finanzbetrug oder gezielte Betrugsversuche verwenden.
Sicherheitsanalysten warnen, dass persönliche Informationen wie Adressen und Kaufhistorien häufig auf Darknet-Marktplätzen verkauft werden.


Fehlkonfiguration führte zum Vorfall

Ein menschlicher Fehler verursachte das Datenleck.
VTEX hatte seine Cloud-Umgebung öffentlich gelassen, anstatt den Zugriff auf verifizierte Nutzer zu beschränken.
Sobald die Daten sichtbar waren, konnten Suchmaschinen und automatische Scanner sie innerhalb weniger Stunden finden.

Selbst nachdem Forscher den Vorfall gemeldet hatten, soll VTEX Berichten zufolge die Dateien erst verspätet gesichert haben.
Diese Verzögerung gab potenziellen Angreifern mehr Zeit, die Daten zu kopieren oder zu missbrauchen.


Schutz für Kunden und Händler

Das VTEX-Datenleck zeigt, wie wichtig stärkere Cloud-Sicherheitsmaßnahmen im gesamten E-Commerce-Sektor sind.
Unternehmen müssen Zugriffskontrollen durchsetzen, regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen durchführen und auf offene Datenbanken achten.

Verbraucher sollten wachsam gegenüber verdächtigen Nachrichten sein, die sich auf aktuelle Einkäufe beziehen.
Sie können sich schützen, indem sie die offiziellen Websites der Händler direkt besuchen, keine Links in E-Mails anklicken und virtuelle oder Einmalkarten beim Online-Shopping verwenden.


Fazit

Das VTEX-Datenleck zeigt, wie eine kleine Fehlkonfiguration Millionen von Nutzern gefährden kann.
E-Commerce-Plattformen müssen die volle Verantwortung für den Schutz von Kundendaten übernehmen, während Verbraucher sich der digitalen Bedrohungen bewusst bleiben sollten.
Die Vermeidung zukünftiger Lecks erfordert sowohl Wachsamkeit als auch konsequente Cybersicherheitspraktiken.


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